Shoot the Moon – Glory & Decay

moonmitfrosch
Wer hatte als Kind keine Mixkassetten? Meine waren aus dem Radio aufgenommen; das Kassettendeck auf „record“ gestellt und im Äther gesurft: 18 Takte Strauß-Walzer, ein halber Wetterbericht, ein 80er-Jahre-Popsong-Refrain, kurzes Rauschen, Wortfetzen, bulgarische Volksmusik, dann sofort ein Dixieland-Solo.
20 Jahre später: Shoot the Moon. Wir sind zu sechst:

Almut Schlichting – Saxofon, Komposition
Winnie Brückner – Gesang
Sabine Ercklentz – Trompete
Tobias Dettbarn – Bassklarinette
Sven Hinse – Kontrabass
Rudi Fischerlehner – Schlagzeug

Sängerin, drei Bläser, Rhythmusgruppe – Alle Songs und Texte erfunden von mir, von den anderen fünf auseinandergebaut, diskutiert, probiert, wieder zusammengepuzzelt. Das Resultat ist von allen gemeinsam geprägt. Der Bandsound ist offen, karg, dunkel, filigran oder verdichtet. Wir können klingen wie eine Indie-Rockband, wie Free Jazz oder wie eine staubige Hochzeitskapelle. Wir haben zu sechst orchestrale Kraft, können aber auch in fast kammermusikalische Duo- und Triobesetzungen zerfallen.
Im Moment arbeiten wir an vielen Arten von Gleichzeitigkeit: Alle flüstern einen Text während eines freien, geräuschhaften Trompetensolos; Bass, Schlagzeug und Bassklarinette spielen einen düsteren, monoton uhrwerkartigen Groove, während Trompete und Altsaxofon leise fröhliche Walzermelodien-Fetzen dagegensetzen; Sängerin und Schlagzeuger verlesen gleichzeitig auf deutsch und englisch Texte über Fliegen, während die Bläser und der Bass einen Groove improvisieren.
Shoot the Moon gibt es seit einigen Jahren. Wir sind eine Berliner Band, aber mittlerweile ein fester Bestandteil der deutschen Jazzszene geworden. 2005 wird Shoot the Moon Preisträger im Studiowettbewerb des Berliner Senats für Wissenschaft, Forschung und Kultur. 2006 erscheint die Debut-CD „Treasure Island “ bei NRW Records im NRW-Vertrieb, 2009 die zweite CD „Glory & Decay“ beim Berliner Label jazzwerkstatt.

www.shootthemoonberlin.de.